Stellen Sie sich vor sie leben auf einer einsamen Insel. Es sind keine Menschen bei Ihnen, Sie besitzen kein Telefon. Jeglicher menschliche Kontakt bleibt Ihnen verwehrt.
Sie haben keine Wärme durch eine Umarmung, Sie können Ihre Gedanken mit niemandem teilen und erfahren keine tröstenden Worten von lieben Mitmenschen.
Sie sind allein.
Nur ein paar Affen befinden sich mit Ihnen auf der Insel. Sie sprechen nicht mit Ihnen, natürlich nicht. Sie können sich ja nicht miteinander verständigen, weil sie nicht derselben Art angehören.
Natürlich geben sich die Affen Mühe, Ihnen Gesellschaft zu leisten und mit Ihnen zu spielen, soweit es möglich ist. Aber es ist nicht dasselbe oder?
Die Affen werden Ihnen keinen Mut zusprechen können und sie werden Sie nicht in emotional schwierigen Situationen auffangen können.
Sie sind allein.
Bitte versuchen Sie Sich in die oben beschriebene Situation hineinzuversetzen, ohne die Möglichkeit, irgendeinen Kontakt zu einem anderen Menschen herzustellen. Beängstigend, nicht wahr?
Katzen galten lange als Einzelgänger. Warum weiß heute eigentlich niemand mehr so genau.
Die Vermutung liegt nahe, dass es daran liegt, dass die Katze durchaus ein Einzeljäger ist, das heißt, sie jagt nicht im Rudel, sondern eben allein. Aber macht sie das deswegen zu einem Eigenbrödler ?
Studien haben ergeben, dass selbst Straßenkatzen in Kolonien unter ihresgleichen leben. Sie bestreiten keinen einsamen Weg. Natürlich gibt es schon mal Streit, aber ist das bei uns Menschen nicht genau so ? Macht uns das zu Einzelgängern ? Nein, natürlich nicht.
Eine Katze, die von vorne herein alleine gehalten wird, wird höchstwahrscheinlich Verhaltensstörungen bekommen. Wie diese aussehen?
- Apathie, die Katze liegt nur herum, leidet u.U. an Übergewicht und ist nur sehr schwer zu motivieren.
- Unsauberkeit, die Katze macht ihr kleines und großes Geschäft innerhalb der Wohnung und auf Textilien.
- Aggressivität, die Katze zeigt sich schnell gereizt und ist frustriert, sie scheut nicht, den Menschen zu beißen und zu kratzen
- Lautes weinen und rufen
- Unruhiges Auf- und Ablaufen
- Extremes Spielen, welches Beißen und Kratzen inkludiert, da das eben die Art der Katze ist zu spielen
- Vernachlässigung der Pflege
- Aggression gegenüber Artgenossen, die Katze erkennt andere Katzen gar nicht mehr als solche.
- Depressionen
- Extreme Anhänglichkeit und Panik bei Verlassen des Menschen
Viele Menschen sagen, sie wären viel zu Hause, würden immer mit der Katze spielen und Kuscheln. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das nicht reicht. Ein Mensch wird einer Katze niemals gerecht werden. Sie können Ihre Katze nicht mit Ihrer Zunge putzen ( an Ohren und After ), sie können nicht kätzisch kommunizieren, nicht raufen.
Wer schon einmal zwei Katzen miteinander hat spielen und kuscheln sehen weiß, was er einer Katze nimmt, wenn er sie zur Einzelhaft verdammt. Dieser Begriff scheint hart gewählt, entspricht im Grunde genommen aber nur der Wahrheit, denn die Katze hat nicht die Möglichkeit, Freunde zu besuchen oder anzurufen. Sie hat nur den Menschen - mit welchem sie sich nicht verständigen und so agieren kann, wie sie es bräuchte.
Wenn man seine Katze liebt - und davon gehe ich aus - wieso soll man sie dann nicht an einem artgerechten Leben mit einem Artgenossen teilhaben lassen ? Eine zweite Katze geht kaum mehr ins Geld, noch braucht sie mehr Platz. Wo eine Katze Platz hat, haben auch zwei Katzen Platz.
Sie sollten sich also immer von vornherein zwei Katzen holen, die zusammen aufwachsen können.
Katzen, die über Jahre hinweg allein sind, neigen leider dazu, in Vergesellschaftungen schwierig zu sein. Sie werden viel Zeit und Geduld brauchen, den richtigen Partner zu finden, denn bei der Partnerwahl gilt dasselbe wie bei uns Menschen: Nicht jeder ist der Richtige und auch eine Katze hat ihre Ansprüche an einen zukünftigen Mitbewohner.
Vermeiden Sie Verhaltensstörungen und eventuell stressige Zusammenführung bei älteren Katzen - adoptieren sie direkt mindestens zwei!
Quelle:Kennedydolls